Treffen von indonesischem Kirchenpräsidenten mit Nürtinger Dekanin

Treffen von indonesischem Kirchenpräsidenten mit Nürtinger Dekanin

Gruppenfoto in der Stadtkirche

Verbunden mit Christ*innen auf der anderen Seite der Erde – Treffen von indonesischem Kirchenpräsidenten mit Nürtinger Dekanin

Seit 2009 besteht eine Direktpartnerschaft zwischen dem Kirchenbezirk Nürtingen und der protestantisch-Indonesischen Kirche in Luwu (GPIL) auf der Insel Sulawesi. Über den AK ProIndonesia pflegt der Kirchenbezirk rege Kontakte zu den Partner*innen und hat regelmäßig Veranstaltungen hier in der Region. Der Präsident der Luwukirche, Mandi Tandi Pare Lambang war vom 15.11.-18.11. in Deutschland, um als Delegierter seine Kirche in Arnoldshain bei der Vollversammlung der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) zu vertreten. Im Anschluss reiste er mit Pfarrer Paul-Bernhard Elwert, der auch auf der Vollversammlung war, nach Nürtingen, wo er bis Sonntag bei Pfarrehepaar Elwert in Zizishausen zu Gast war.

Am Samstag hatte er mit Martin Vatter und Tiny Irawani vom AK ProIndonesia die Gelegenheit einige Ausflüge zu unternehmen. Er war im Nürtinger Diakonieladen und im Gemeindehaus Oberboihingen beim Café International, wo er mit Asylsuchenden ins Gespräch kam. Am Sonntag feierte Pdt. Lambang mit Dekanin Christiane Kohler-Weiß, den Mitgliedern von ProIndonesia und Pfr. Elwert den Gottesdienst von Pfr. Lautenschlager in der Stadtkirche mit und sprach ein Grußwort. Im Anschluss gab es die Gelegenheit für Gespräche, einen Abstecher auf den Turm der Stadtkirche und ein leckeres Mittagessen in der Wohnung der Dekanin.

Der Dekanin konnte Pdt. Lambang dank der Übersetzung von Retno und Manfred Gröppel von der Situation seiner Kirche erzählen. Der Inselstaat Indonesien ist das Land mit dem zahlenmäßig größten Anteil an muslimischer Bevölkerung weltweit. Mit ca. 10 Prozent bilden Christ*innen die zweitgrößte offiziell anerkannte Religionsgruppe. Davon sind etwa die Hälfte Protestant*innen. Sie alle stehen Tag für Tag vor kleinen und großen Herausforderungen – gerade auch im Hinblick auf ihre Stellung als religiöse Minderheit. Die Luwu-Kirche ist zudem von einem Mangel an ordinierten Theolog*innen betroffen. Auf 114 Kirchengemeinden kommen nur 54 Pfarrer*innen, die insgesamt 20.000 Menschen betreuen. Zudem liegen viele der Gemeinden im abgelegenen Bergland und sind nur zu Fuß erreichbar. Die Luwu-Kirche ist daher dringend auf die Mitarbeit von Ehrenamtlichen angewiesen. Sie bietet Kurse an, in denen diese zu Bibellehrer*innen für Kinder und Erwachsene geschult werden. Auch der Klimawandel bereitet Pdt. Lambang Sorge, da es in seiner Heimat immer wieder zu See-/Erdbeben und Überschwemmungen kommt. Auf die Frage der Dekanin, was seine Erwartungen und Wünsche an die Partnerschaft seien, meinte Pdt. Lambang: „Als Christen miteinander verbunden zu sein und verbunden zu bleiben, besonders im Gebet füreinander. Sich Anteil geben an dem, was unsere Gemeinden und die Menschen in den Kirchen prägt und zu teilen, wie die Verbundenheit im Glauben hilft, mit Sorgen und Nöten umzugehen. Das ist die Basis für eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Erst danach und auf dieser Grundlage kann es um Projekte und Unterstützung gehen. Ich freue mich sehr, dass ich nun Dekanin Kohler Weiß und ihre Familie kennenlernen durfte und dass im kommenden Jahr eine Delegationsreise des AK ProIndonesia in meine Luwukirche geplant ist. Ich bin mir sicher, dass der Besuch unsere Partnerschaft stärken wird.“

Artikel: P.B. Elwert

 

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